Verkehrsführung der Straße „Am Markt“ in Welver nach der erfolgten Bürgerbeteiligung im Rahmen des Integrierten Städtebaulichen Entwick-lungskonzepts

Neue Ideen sind gut und wichtig für politische Willensbildung. Viel wichtiger ist aber, dass der Wille der Bürger gehört wird und dass die Meinung der Bürger mit in die politische Arbeit einfließen soll.

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts stellte das Planungsbüro „Pesch und Partner“ drei unterschiedliche Möglichkeiten der zukünftigen Verkehrsführung durch die Straße „Am Markt“ vor: Variante 1: Gegenverkehr mit vereinzelten verkehrsberuhigenden Maßnahmen. Variante 2: Einbahnstraßenregelung mit Schaffung von zusätzlichen Parkflächen. Variante 3: Verkehrsberuhigte Zone mit Fußgängerzone.

Bereits im Rahmen des Werkstattgesprächs am 19.04.2018 wurde von den Bürgern unmissverständlich der Wunsch geäußert, dass eine Fußgängerzone vielen Gewerbetreibenden die Ausübung Ihres Gewerbes erschweren würde. Trotzdem wurde entgegen des Bürgerwillens politisch gefordert, dass eine Variante C erarbeitet werden soll, welche den Bürgern bei der Abschlussveranstaltung vorgestellt werden sollte.

Doch was spricht gegen eine Fußgängerzone in Welver? Vieles! Bei der Abschlussveranstaltung meldeten sich die anwesenden Gewerbetreibenden, dass viele Kunden nur deswegen nach Welver zum Einkaufen kommen, weil das Einkaufen durch das Parken in der Straße „Am Markt“ ein Privileg ist und dies genossen wird. Eine Fußgängerzone sei keine Alternative.

Weitere Bürger mit körperlichen Einschränkungen melden sich ebenfalls zu Wort und bedauern, dass behindertengerechte Zugangsmöglichkeiten in Welver bei unterschiedlichen Institutionen fehlen würden und dass ebenfalls eine Fußgängerzone nicht gewünscht ist. Ortsansässige Mediziner meldeten sich ebenfalls zu Wort und sprachen an, dass es existenziell wichtig ist, dass die Kunden direkt zur Haustür des Arztes gebracht werden können. Auch hier wurde eine Fußgängerzone kategorisch abgelehnt.

Nun befürworten Fraktionen im Rat der Gemeinde Welver eine Fußgängerzone. Dies ausdrücklich gegen den Wunsch der Bürger. Der Bürgerwille wird ignoriert. Die letzten vorhandenen Gewerbe werden verdrängt. Allgemeinmediziner, welche auf dem Land dringend gesucht und auch in Welver benötigt werden, um unserer immer älter werdende Bevölkerung in ihren Bedürfnissen zu unterstützen, würden in ihren Möglichkeiten beschnitten.

Was fordert die Bürgergemeinschaft Welver? Die Bürgergemeinschaft Welver fordert ein zukunftsträchtiges Verkehrskonzept, bei dem entweder eine Einbahnstraßenregelung oder ein Begegnungsverkehr möglich ist. Sowohl das Gewerbe als auch die hausärztliche Versorgung gilt es zu stärken. Dabei ist jedoch der größte Schwerpunkt bei der Planung, dass die Verkehrsführung für unseren Senioren und auch für unsere Kinder – unsere Zukunft – sicher gestaltet wird. Parkmöglichkeiten sollen zusätzlich geschaffen werden und durch vereinzelte Maßnahmen muss eine strukturierte Verkehrsberuhigung herbeigeführt werden.

Der Wille und Wunsch unserer Bürger in Welver ist für die Bürgergemeinschaft Welver nicht nur ein Anliegen, sondern ein Auftrag. Ein Auftrag der Bürger, durch welche wir als Politiker in unserem Handeln legitimiert sind.