Um die Mobilität in Welver sowohl für Senioren als auch für mobilitätseingeschränkte Personen und alle anderen Bürger weiter voranzutreiben beantragt die BG: Welver die Umsetzung von Carsharing in der Gemeinde Welver. Carsharing wird das Nahverkehrsangebot in Welver deutlich erweitern und im Zusammenspiel mit dem Bürgerbus Angebote für sämtliche Bürger gewährleisten. Über den Antrag wird in der Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung, Planung, Naturschutz und Umwelt am 04.10.2017 diskutiert.
Der zunehmende Straßenverkehr stellt für alle Menschen eine immer stärkere Belastung dar. Staus, erhöhte Lärmbelästigung und Stress sind an der Tagesordnung. Der öffentliche Nahverkehr bietet zwar insbesondere in dicht besiedelten Bereichen eine gute Alternative, dennoch unterhalten viele Menschen ein eigenes Fahrzeug, um die Vorteile der größeren Flexibilität und der unbegrenzten Verfügbarkeit zu nutzen. Die in der meisten Zeit des Tages nicht genutzten Fahrzeuge belegen dabei oftmals öffentlichen Parkraum.
Carsharing ist die organisierte gemeinschaftliche Nutzung eines oder mehrerer Automobile. Carsharing erlaubt anders als konventionelle Autovermietungen ein kurzzeitiges, auch minutenweises Anmieten von Fahrzeugen.
Die Fahrzeuge einer Carsharing-Organisation sind entweder auf fest angemieteten Parkplätzen über einen größere Kommune oder einen größeren Ort verteilt oder parken im öffentlichen Straßenraum. Die Parkmöglichkeiten werden durch die Einführung des Carsharing-Gesetzes des Bundes zum 01.09.2017 erweitert.
Die vorab reservierten Fahrzeuge werden meist benutzt um von Knotenpunkten wie z.B. Bahnhöfen, Bahnhaltepunkten o.ä. aus abgelegenere Ziele zu erreichen.
Nach Aussagen der Bundesregierung waren zum Jahresbeginn 2016 insgesamt 1,26 Millionen Carsharing-Kunden auf den entsprechenden Plattformen registriert, denen 16.100 Carsharing-Fahrzeuge zur Verfügung standen. Anfang 2016 waren bereits in 537 Kommunen Carsharing-Angebote eingerichtet.
Die Einrichtung eines solchen Carsharing-Angebots würde den Bürgern und Einwohnern der Gemeinde Welver einige Vorteile bieten.
Die Mobilität von Senioren und mobilitätseingeschränkten Personen in der Gemeinde Welver könnte weiter vorangetrieben werden. Nicht jeder Bürger müsste mehr ein Auto für den monatlichen Großeinkauf besitzen, sondern könnte bequem das Carsharing-Angebot nutzen. Die monatlich anfallenden Kosten für das private Auto würden reduziert werden und größere Entfernung könnten auch ohne eigenes Auto überwunden werden.
Mit CarSharing kann eine umfassende Mobilität gewährleistet werden, die das Auto als Ergänzung zum öffentlichem Verkehr, Fuß- und Fahrradverkehr, versteht. Dadurch werden diese Verkehrsträger gefördert, und der Straßenverkehr insgesamt entlastet.
Durch diese Maßnahme kann aber nicht nur die Verkehrsbelastung, sondern auch der Lärm in unserer Gemeinde ein Stück weit reduziert werden. Die Kombination von CarSharing und schienengebundenem ÖPNV schafft so eine Win-Win-Situation, von welcher beide Verkehrsmittel profitieren.
Zusammenfassend bedeutet dies, dass Carsharing eine Alternative ist, um ohne ein eigenes Auto auskommen und trotzdem individuelle Mobilität gewährleisten zu können.
Erweiternd könnten die Kosten der Gemeindeverwaltung reduziert werden. Dem Fuhrpark der Gemeinde Welver würde somit ein weiteres Fahrzeug bei vorheriger Reservierung ebenfalls zur Verfügung stehen. Eine größere Investition für die Beschaffung von Dienstfahrzeugen wäre nicht mehr nötig, sondern die Benutzung des Carsharing-Fahrzeugs würde flexibel möglich sein.
Der umweltbewusste und effiziente Autoeinsatz als intelligente und sinnvolle Ergänzung des ÖPNV steht im Vordergrund.
Deswegen fordert die BG: Welver, dass der Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Planung, Naturschutz und Umwelt die Verwaltung damit beauftragt, mit entsprechenden Anbiertern in Verbindung zu treten und die Umsetzung von Carsharing in Welver zu erörtern.